Eis-Albedo-Rückkopplung | Short

Hinter einer schneebedeckten Ebene erheben sich schneebedeckte Berge. Alles ist fast vollständig Weiß in Weiß. Darüber steht: "Klimawandel: Eis-Albedo-Rückkopplung". | © Claus R. Kullak | crk-respublica.de

Nichts reflektiert so viel Sonnenlicht wie frischer Schnee. Jede andere Oberfläche absorbiert mehr Wärme. Je mehr es taut, desto mehr taut es also: die Eis-Albedo-Rückkopplung.

Die Eis-Albedo-Rückkopplung bezeichnet den Einfluss der vorhandenen Eis- und Schneedecke auf deren Zunahme oder Schmelzen. Ursache für diese Wirkung ist, dass hellere Oberflächen mehr Sonnenlicht reflektieren als dunklere. Albedo, der Weißegrad, gibt an, wie viel Prozent des einstrahlenden Lichtes von einer Fläche reflektiert wird.

Frischer Schnee hat einen Albedo von 0,8–0,9 und kann demnach 80–90 % des einfallenden Lichtes zurück in die Atmosphäre schicken. Die übrigen 10–20 % werden als Wärme absorbiert. Älterer Schnee und Eis reflektieren je nach Sauberkeit nur noch 55–90 %. Bis zu 45 % werden also als Wärme aufgenommen. Schmelzwasserseen auf Eis nehmen rund 70 % des Lichtes als Wärme auf. Bei offenen Meerwasser sind es über 90 %.

Man sieht: Je älter der Schnee und je mehr schon getaut ist, desto mehr Wärme wird absorbiert und desto mehr taut es weiter. Als Teil der sogenannten polaren Verstärkung ist diese Eis-Albedo-Rückkopplung mit für die überdurchschnittliche Erwärmung der Arktis verantwortlich. Das spielt beim Tauen des arktischen Meereises und bei grönländischen Inlandseis eine Rolle.

Quellen

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