Lützerath: Es geht nicht um die Kohle | Short

Das Kraftwerk Neurath von hinten gesehen. Davor Felder. Hier soll die Kohle aus Lützerath verbrannt werden. Darüber steht: "RWE: Dem Klimaschutz keinen Meter" | © 2023 Claus R. Kullak | crk-respublica.de

Lützerath ist nicht nur für die Klimaschutzbewegung ein Symbol. Auch der Energiekonzern RWE sieht den Weiler als solches, das die Klimaschutzbewegung auf keinen Fall gewinnen darf.

Der Energiekonzern RWE möchte bald aus der Kohleverstromung raus. Warum will RWE dann den Weiler Lützerath abbaggern? Die Antwort ist auch hier, dass Lützerath ein Symbol ist.

Doch erst mal die Frage, warum RWE aus der Kohle raus will: Schon vor der Energiekrise wurde Kohle in der Tätigkeit des Konzernes mit 0 bis 200 Mio. € immer unwichtiger. Ja, die Energiekrise gibt dem Konzern einen kurzfristigen Zusatzgewinn von einer Milliarde Euro bis 2024. Aber spätestens 2030 wird Kohle wegen der steigenden Preise für CO2-Emissionsrechte unrentabel.

Je früher RWE die Kohle los wird, desto früher kann deren Aktie außerdem unter den strengen Vorgaben für Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance), kurz ESG, gehandelt werden und gewinnt ca. 15–20 % an Wert.

Und dann ist da noch die Tatsache, dass wir die Kohle unter Lützerath gar nicht brauchen.

Warum den Weiler also abbaggern? In einem RWE-Gutachten hieß es im August 2022:

Keine Befriedung: Es entstünde eine Motivation zu weiteren Blockaden. Damit zusätzliche Unsicherheiten bei der weiteren Tagebauführung.

Gutachterliche Stellungnahme. Bewertung der Auswirkungen und Konsequenzen für den Tagebau Garzweiler bei Nicht-Inanspruchnahme der ehemaligen Ortslage Lützerath„, Auftraggeber RWE Power AG

Damit ist klar: In Lützerath geht es nicht um die Kohle, sondern um ein politisches Symbol – namentlich die Schwächung der Klimaschutzbewegung.

Quellen

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.